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Unsere Mitarbeiterinnen

Hahn

Wir sind 2017 in die Haltung von Legehennen in mobilen Ställen eingestiegen. Derzeit verfügen wir über drei Ställe, in denen insgesamt maximal 341 (225 + 99 + 17) Hennen und Hähne gehalten werden dürfen. Bevor die ersten Hühner bei uns eingezogen sind, haben wir uns über die Haltung intensiv Gedanken gemacht. Unsere Philosophie war und ist es, wenn die Tiere für uns „arbeiten“, dann müssen wir ihnen möglichst ein artgerechtes Leben ermöglichen. Es war uns dann aber schnell klar, dass eine Haltung von Legehennen mit dem entsprechenden Auslauf von mindestens 4 m² je Tier ohne Bewachung nur schwer mit unserer Philosophie des Tierwohls zu vereinbaren ist. Denn die hier um uns natürlich vorkommenden Greifvögel (wie Habicht, Bussard oder Sperber) können den Hennen sehr gefährlich werden und machen ihnen stressbedingt zu schaffen. Lange haben wir überlegt wer oder was auf die Tieren aufpassen soll: Schafe, Ziegen, ein Hund oder doch Geflügelschutznetze?

So richtig gefallen hat uns dabei keine Idee, entweder brachten die Wächter-Tiere weitere Probleme mit sich oder es war wie beim Schutznetz vom Arbeitsaufwand her nicht tragbar. Ein Freund meinte dann halb im Scherz: „Kauft Euch doch ein Alpaka, das hat einen langen Hals und steigt Euch zumindest nicht in den Stall“. So fingen bei uns die ernsthaften Ideen an, ob Alpakas gute Wächtertiere sind und ob sich diese auch mit Hühnern vertragen würden. Und können Alpakas von Hühnern krank werden oder umgekehrt? Nachdem wir von allen Seiten grünes Licht bekommen haben, konnten im Januar 2017 die ersten beiden Alpakas bei uns einziehen. Damit diese ungewohnte Gemeinschaft auf der Weide auch funktioniert, muss der Hühnerstall und damit auch der Auslauf für die Tiere jede Woche neu abgesteckt werden. So haben insbesondere die Alpakas immer frisches Grün und der Auslauf wird durch die Hennen nicht zu stark beansprucht.

Hennen

Natürlich wird man im Lande gerne als verrückt dargestellt, wenn man ungewohnte Wege geht oder etwas Neues ausprobiert, so auch wir. Aber der Erfolg gibt uns Recht! Die Hennen bilden mit den Alpakas eine friedliche Gemeinschaft, weiden und sonnen sich gemeinsam. Die Hennen sind sehr ruhig und zutraulich, so schnell bringt sie Nichts aus der Ruhe. Und wenn es ein Greifvogel doch probiert, dann sind die Alpakas schnell zu stelle. Denn diese Tiere sind von Natur aus sehr neugierig und reagieren dementsprechend auf alle Veränderungen rund um die Weide. Bei einer umfassenden Betrachtung mussten wir uns auch Gedanken über eine „Verwertung“ der Alt-Hühner machen. Denn biologisch betrachtet, legen Junghennen die meisten Eier. Nach einer Legeperiode von ca. einem Jahr kommen die Hennen in die Mauser (Gefiederwechsel). In dieser Zeit legen sie deutlich weniger Eier, fangen dann wieder an zu legen, erreichen aber altersbedingt nicht mehr das hohe Niveau wie das einer Junghenne. Für uns ist das einerseits betriebswirtschaftlich schlecht zu kalkulieren und außerdem benötigen unsere Abnehmer ebenfalls kalkulierbare feste Eierzahlen. Also ab zum Schlachter mit den Hühnern? Nein! Ein Tier zu töten, nur weil es die von uns leider benötigte Leistung nicht mehr bringt, ist für aus ethischen Gründen nicht tragbar und entspricht keinesfalls der von uns beschriebenen Philosophie.

 

Da wir unsere Hennen als Mitarbeiterrinnen ansehen, dürfen diese nach einem Jahr Eierlegen verdient in ihren Ruhestand gehen. Über den Verein „Rettet das Huhn“ e. V. werden unsere Hennen an Privatleute vermittelt, um dort bis zum Lebensende weiterleben zu können. Das ist für uns verantwortungsvolle Tierhaltung, weil es das Tier verdient hat! Überzeugt euch gerne selbst und besucht unsere Tiere (nach Voranmeldung)!